Schweizer Salinen passen Abbauplanung an und sistieren Salzgewinnung unter der Rütihard

Pratteln, 30. Juni 2020: Um die Schweiz jederzeit solidarisch, unabhängig und zuverlässig mit Salz aus einheimischer Produktion zu versorgen, benötigen die Schweizer Salinen Planungssicherheit in Form gesicherter Rohstoffreserven. Die jüngst zunehmenden regionalpolitischen Hürden und Verzögerungen für die geplante Salzförderung unter der Rütihard in Muttenz/BL tragen daher zu einer erheblichen Erhöhung des versorgungspolitischen und unternehmerischen Risikos bei und veranlassen das Unternehmen zu einer Neubeurteilung. Die Schweizer Salinen sistieren das Projekt zur Soleförderung unter der Rütihard für mindestens 20 Jahre und passen die Planung der heimischen Soleförderung in den Konzessionsgebieten an.

Die Schweizer Salinen garantieren im Auftrag aller Schweizer Kantone und des Fürstentums Liechtenstein die sichere und solidarische Versorgung aller Regionen mit Schweizer Salz. Voraussetzung für das zuverlässige Erbringen ihres Auftrags ist eine im Projektablauf zunehmende Planungssicherheit bei der Erschliessung neuer Fördergebiete.

Salzgewinnung unter der Rütihard sistiert

Angesichts regionalpolitischer Unsicherheiten und Verzögerung bei der Planung eines neuen Fördergebiets für die Saline Schweizerhalle in Muttenz/BL nahmen die Schweizer Salinen jüngst eine Neubewertung der resultierenden Risiken vor. In der Folge passen sie ihre Pläne zur Salzversorgung der Schweiz aus einheimischer Produktion teilweise an. Das Projekt zur Salzgewinnung unter der Rütihard in Muttenz/BL wird per sofort sistiert und für mindestens 20 Jahre zurückgestellt.

Szenarien zur Sicherstellung der Salzversorgung

Im Auftrag des Verwaltungsratsausschusses erarbeitet die Geschäftsleitung der Schweizer Salinen in den kommenden Monaten alternative Szenarien, um die Versorgungssicherheit auch ohne das bisher eingeplante Salz aus der Tiefe unter der Rütihard zu gewährleisten. Im Raum stehen Optionen in den heutigen Konzessionsgebieten, einschliesslich der Betriebsverlängerung bestehender Förderfelder, sowie mögliche Alternativen ausserhalb der Konzessionsgebiete.

Köbi Frei, Verwaltungsratspräsident der Schweizer Salinen AG, führt aus: „Der unternehmerische Entscheid, die Salzabbaugebiete neu zu priorisieren, gibt uns die nötige Handlungsfähigkeit, um die Versorgungssicherheit der Schweiz weiterhin sicherzustellen. Die Rohstoffplanung im Baselbiet und darüber hinaus wird somit neu beurteilt. Trotz dieses Entscheids können die Schweizer Salinen die Versorgung der Schweiz mit Salz aber zu jeder Zeit gewährleisten. Dafür werden allenfalls auch Importe notwendig sein. Wir möchten dieses Mittel allerdings so wenig wie möglich nutzen, weil die Versorgung aus heimischer Produktion ökologisch und ökonomisch nachweislich besser ist.“

Dr. Urs Ch. Hofmeier, Geschäftsführer der Schweizer Salinen AG: „Die Kantone bevorzugen in der Schweiz gefördertes und verarbeitetes Salz, weil es wirtschaftlicher ist und mit einer besseren Ökobilanz punktet. Wie die Pandemie uns zudem deutlich vor Augen führte: Eine vom Ausland autonome Versorgung garantiert die nötigen Ressourcen in ausserordentlichen Lagen oder Krisensituationen, wenn auf Importe kein Verlass ist.”

Konzessionsverlängerung wahrt Interessen der Schweiz

Um die Salzversorgung der Schweiz langfristig sicherstellen zu können, verfolgen die Schweizer Salinen seit geraumer Zeit auch die Verlängerung der auslaufenden Konzessionsverträge mit den Kantonen Aargau und Basel-Landschaft. Die bisherigen Vereinbarungen laufen 2025 aus.

Dr. Anton Lauber, Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft, legt dar: „Die Salzvorkommen in der Nordwestschweiz sind ein wertvoller Standortvorteil. Die Rütihard soll deshalb im Konzessionsgebiet verbleiben auf der Basis, dass die Soleförderung für mindestens 20 Jahre nicht weiterverfolgt wird. Dies gibt der kommenden Generation die Option, Vorzüge und Nachteile einer regionalen Salzgewinnung und -produktion unter neuen Vorzeichen zu beurteilen.“

Beatrice Simon, Regierungsrätin des Kantons Bern verdeutlicht die Bedeutung der Schweizer Salinen für die Schweiz: „Die Salzversorgung der Schweiz bringt den solidarischen Grundgedanken unseres Landes vorbildlich zum Ausdruck. Für einen Kanton wie Bern ist die garantierte Belieferung aller Winterdienste zu gleichen Konditionen von grösstem Wert. Unser Dank gebührt den Gemeinden im Aargau, Baselbiet und Waadtland, die das Weiterbestehen unserer Salinen ermöglichen und damit allen Schweizer Kantonen Unabhängigkeit verschaffen.“

Über die Schweizer Salinen AG

Die Schweizer Salinen beschäftigen an ihren Standorten Riburg, Schweizerhalle sowie Bex
200 Mitarbeitende und produzieren bis zu 600 000 Tonnen Salz pro Jahr. Sie stellen die inländische Versorgung mit allen Salzarten durch Eigenproduktion, Lagerung und Handel bis in die entlegensten Gebiete der Schweiz sicher.

Ansprechpartner für die Medien

Dr. Urs Ch. Hofmeier, Geschäftsführer
T +41 61 825 51 04,
urs.hofmeier@saline.ch

Nicole Riethmüller, Leiterin Personal und Kommunikation
T +41 61 825 51 03,
nicole.riethmueller@saline.ch

Schweizer Salinen AG, Schweizerhalle, Rheinstrasse 52, Postfach, CH-4133 Pratteln 1
T +41 61 825 51 51, F +41 61 825 51 10,
www.saline.ch, www.salz.ch, www.taufix.ch