Nutzen des Salzregals

Das Salzregal ist das Hoheitsrecht der Salzgewinnung. Dieses haben in der Schweiz die Kantone inne. 1973 schlossen die Schweizer Kantone mit Ausnahme des Kantons Waadt einen Konkordatsvertrag und übertrugen die Rechte und Pflichten des Salzhandels auf die Schweizer Salinen. 1979 trat der neue Kanton Jura und 2014 der Kanton Waadt bei. 2014 erfolgte der Zusammenschluss der Schweizer Rheinsalinen AG und der Saline de Bex SA. Das Unternehmen firmiert seit diesem Zeitpunkt als Schweizer Salinen AG. Die Schweizer Salinen AG ist ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen im alleinigen Besitz der 26 Schweizer Kantone und seit 1990 auch des Fürstentums Liechtenstein.

Riburg Saldome

Das Salzregal ist ein Relikt aus dem Mittelalter?
Aus dem Mittelalter ja, Relikt nein! Aus guten Gründen wird von den Kantonen auch in der heutigen Zeit an der autonomen Schweizer Salzversorgung festgehalten. Ging es früher primär um die Gewährleistung der Ernährungssicherheit unter Beibehaltung der Unabhängigkeit gegenüber ausländischen Mächten, so liegt heute der Fokus auf der Sicherstellung der Mobilität insbesondere in den Wintermonaten. Galt früher also die Konservierung von Lebensmitteln als Triebfeder, so ist diese in der Gegenwart der sehr grosse wirtschaftliche Schaden, der auch bei nur geringfügigen Beeinträchtigungen der Mobilität verursacht wird.

Ein weiterer positiver Effekt ist die zentrale Lagerhaltung. Die Schweizer Salinen produzieren und lagern Salz für die ganze Schweiz. Die bestehenden Lager- und Verladeanlagen, die Nähe zu den Kunden sowie das eingespielte Verteilsystem ermöglichen auch ein kurzfristiges Abrufen grosser Auftausalzmengen bei stets gleich bleibender Qualität. Kantone und Gemeinden können sich dadurch auf den Winterdienst und eine vergleichsweise kleine, operative Lagerhaltung konzentrieren.

Salz ist im Ausland günstiger einzukaufen?
Die Schweizer Salinen haben einheitliche und somit solidarische Preise, die stabil sind. Mit diesen fixen Winter- und Sommerpreisen wird die Solidarität mit den Randregionen gesamtschweizerisch unterstützt. Das heisst, ob in die nahe Stadt Basel oder ins ferne Puschlav geliefert wird, es ist immer derselbe Preis geliefert ins Salzsilo des Kunden. Diese Solidarität kennen ausländische Salzanbieter nicht. Erfahrungen im Ausland zeigen zudem, dass sich Salzproduzenten und Salzhändler ökonomisch optimieren, was insbesondere in strengen Wintern die Versorgung mit Auftausalz und damit die Mobilität stark beeinträchtigen kann. Lieferverzögerungen und eine massive Preiserhöhung sind dann möglich. Die Preise in der Schweiz bleiben jedoch stets konstant und sind somit für die Kundinnen und Kunden kalkulierbar.

Versorgungssicherheit kann auch mit ausländischem Salz gewährleistet werden?
Die Schweizer Salinen bieten mit ihrer stark ausgebauten Lagerinfrastruktur schweizweit Gewähr für stets ausreichende Auftausalzvorräte und gleichbleibende Salzqualität. Dies ist auch der Fall in Extremwintern mit sehr hohem Bedarf und schlechten Transportwegen. Wenn Salz irgendwo in Europa knapp wird, ist es meist auch in sämtlichen europäischen Ländern nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar und beschaffbar. In solchen Zeiten würde die Bezugswahlfreiheit nichts nützen, im Gegenteil: Frühere Erfahrungen mit harten Wintern zeigen, dass es in der Schweiz im Gegensatz zu gewissen europäischen Ländern bisher nie zu einem eigentlichen Versorgungskollaps gekommen ist. Auch waren andere Marktsegmente wie das Industrie- und Gewerbesalz oder das Speisesalz in keinster Weise beeinträchtigt und Salz konnte jederzeit routinehaft und lückenlos an die Kundschaft geliefert werden.

Anwender des Winterdienstes bestätigen den Schweizer Salinen zudem, dass die hohe Qualität des feinen Schweizer Salzes zu einem störungsfreien Winterdienst beiträgt.

Die langen Transportwege für Salz aus dem Ausland verschlechtert die CO2-Bilanz des Winterdienstes. Die Schweizer Salinen produzieren in der Schweiz nahe an den Verbrauchern.

Die Gemeinden und die Kantone können auch selber grössere Lager bauen?
Das Wetter ist unberechenbar und so müssten die Kundinnen und Kunden ihre Infrastruktur vor Ort individuell auf einen Spitzenbedarf ausrichten. Dies bedingt grosse Investitionen in Lager sowie einen Verbrauch von wertvollen Landreserven. Hinzu kommt gebundenes Kapital für das eingelagerte Salz. Das bewährte Auftausalzversorgungssystem der Schweizer Salinen stellt diese Lagerkapazitäten zentral zur Verfügung und kann mit einer sowohl eingespielten als auch effizienten Logistik den wetterbedingten Bedarf an Auftausalz stets in die Region liefern. Dies spart nicht nur Ressourcen, sondern schont auch die Staatskassen sowie die wertvollen Landreserven.

Der Winterdienst – ein wichtiger Service Public der Kantone und Gemeinden.
Die öffentliche Hand stellt die Mobilität auf den Schweizer Strassen sicher. Hierfür müssen sich die Kantone und Gemeinden auf eine zuverlässige Infrastruktur und Organisation sowie im Winter auf einen optimal funktionierenden Winterdienst verlassen können. Die Schlüsselelemente sind neben Personal und Maschinen die gesicherte Verfügbarkeit des Auftausalzes sowie auch die Nähe zum Lieferanten.

Die Kantone, welche die Eigentümer der Schweizer Salinen sind, sprechen sich klar für die Versorgung der Schweiz mit Salz aus einheimischer Produktion aus. Die Unabhängigkeit von ausländischen Lieferanten, die gleichbleibende, hohe Qualität des Schweizer Siedesalzes sowie die Lager- und Logistikleistung zu kalkulierbaren, solidarischen Preisen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Schweizer Salinen haben somit einen klaren Versorgungsauftrag, die Kundinnen und Kunden stets zuverlässig mit Salz zu versorgen und nicht den Auftrag zur Gewinnmaximierung.

Nationale sinnvolle Gesundheitsprävention dank jodiertem und fluoridiertem Salz.
Da die eidgenössische Lebensmittelgesetzgebung die Beifügung von Jod und Fluor zum Speisesalz erlaubt, jedoch keine Grundlage bietet, die Hersteller und Händler dazu zu verpflichten, ist die angestrebte präventivmedizinische Zielsetzung unter Regalverhältnissen am wirkungsvollsten und günstigsten zu erreichen. Die Schweiz erreicht heute mit grossem Abstand den höchsten Versorgungsgrad mit Jod-/Fluorsalz in Europa. Das jodierte und fluoridierte Speisesalz ist in der Schweiz auch nicht teurer als das Speisesalz ohne Zusätze. Die Schweizer Salinen leisten hier einen wichtigen Beitrag zur Volksgesundheit.

Vielfalt von Speisesalz wird nicht eingeschränkt durch das Salzregal.
Die Importregelungen wurden in den vergangenen Jahren liberalisiert. Damit wird die Vielfalt im Bereich Speisesalzspezialitäten in der Schweiz garantiert. Importe bis 6’000 kg pro Importeur, Jahr und Artikel werden gegen die Entrichtung einer Pauschalgebühr von CHF 100.- für Mengen bis 500 kg und von CHF 150.- für Mengen von 500 kg bis 6’000 kg erteilt. Beim Import für den privaten Gebrauch und für Mustersendungen gilt eine Freimenge von 50 kg. Mehr Informationen zu den Importbewilligungen finden Sie am Ende dieser Seite.

Vorteile des Salzregals auf einen Blick:

  • Optimale Verpackungsökologie, Ressourcenschonung
  • Optimale Transportökologie, Bahn- und LKW-Optimierung
  • Vorteilhafte Gesamtkostenbilanz und schlanke Organisation für Kantone / Gemeinden
  • Fairer und konstanter Preis ganze Schweiz – Solidarität zwischen den Kantonen
  • Versorgungssicherheit und Notversorgung ohne Preissteigerung
  • Keine unkalkulierbaren Preisschwankungen = hohe Budgetsicherheit bei Kunden
  • Präventivmedizinisch optimale Versorgung mit Jod und Fluor
  • Keine künstliche Hochpreispolitik für «gesunde» Jod-/Fluor-Salze
  • Fiskalpolitisch neutral. Regalgebühren = Verbrauchssteuer der Kantone
  • Keine privaten Profiteure. Unternehmensgewinne bleiben bei den Kantonen
  • Schweizer Salz ist günstig und wird ohne Regal eher teurer