Wichtig für Tiere: Landwirtschaftssalz

Landwirtschaftssalze ergänzen die natürliche, salzarme, pflanzliche Nahrung von Nutztieren. Sie verhindern, dass Mängel auftreten, und halten die Tiere gesund.

2020 Eringer Agrisal

Im Futter gibt es zu wenig Natrium

Auch bei Nutztieren kommen Natrium und Chlor im Körper vor. Beide chemischen Elemente sind lebenswichtig. Natrium ist zentral für das Wachstum, die Entwicklung und die Leistung der Tiere. Ein Mangel kann zum Beispiel die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Chlor ist Bestandteil der Magensäure und reguliert den Säure-Basen-Haushalt.

Weil Tiere die beiden Stoffe fast nicht speichern können, müssen sie Natrium und Chlor regelmässig zu sich nehmen. Am einfachsten geschieht dies in gebundener Form – als Salz.

Kühe

So viel Salz benötigt das Rind pro Tag bei üblichen Rationen:

  Natriumbedarf pro Tag Salzbedarf pro Tag Grundfutterrationen
Kuh trockenstehend 8 g 15 g Sommer: Gras und eventuell Maissilage
Winter: Heu und/oder Gras und Maissilage
Kuh laktierend (20 kg Milch/Tag) 20 g 40 g Sommer: Gras und eventuell Maissilage
Winter: Heu und/oder Gras und Maissilage
Kuh laktierend (30 kg Milch/Tag) 26 g 55 g Sommer: Gras und eventuell Maissilage
Winter: Heu und/oder Gras und Maissilage
Aufzuchtrind 3-8 g 5-15 g Je nach Jahreszeit: Gras, Heu, Grassilage
Mastmuni (1300 g Zunahme/Tag) 4-9 g 8-20 g Gras und Maissilage
Mutterkuh tragend (550 kg) 8 g 15 g Sommer: Gras
Winter: Heu und/oder Grassilage
Mutterkuh laktierend 12 g 25 g Sommer: Gras
Winter: Heu und/oder Gras- und Maissilage

 

Quelle: Schweizer Futtermitteldatenbank

Wie viel zusätzliches Salz Sie verfüttern sollten, hängt natürlich auch von der Nahrung ab. Wenn Sie Rüben, Rübenschnitzelsilage oder Rübenblattsilage verfüttern, ist ein höherer Natriumanteil gedeckt als bei Gras- und Maissilage oder Heu.

Schweine

So viel Salz benötigt das Schwein pro Tag bei üblichen Rationen:

  Natriumbedarf pro Tag Salzbedarf pro Tag*
Galtsau 3-5 g 7-11 g
Muttersau säugend 8-12 g 18-28 g
Ferkel 0,5-2 g 1-4 g
Schwein Vormast (25 – 60 kg) 2-2,5 g 4-6 g
Schwein Ausmast (61 – 103 kg) 2,5-3,5 g 6-8 g

*Rationen ohne Schotte, Magermilch, Rüben oder Melasse

Quelle: Schweizer Futtermitteldatenbank

Bei Schweinen hängt es stark davon ab, wie ihr Futter aussieht:

  • Bei einer Tagesration von 2,5 kg Getreide und Sojaextraktionsschrot erhält ein Schwein nur 0,2 g Natrium. Diese Ration müsste durch 6 bis 8 g Salz ergänzt werden.
  • Erhält ein Mastschwein hingegen 8 l Schotte und Ergänzungsfutter, ist der Natriumbedarf gedeckt.
  • Bei der Fütterung mit Küchenabfällen kann es sogar sein, dass die Schweine zu viel Salz fressen. Das wäre schlecht für die Gesundheit. 

Schafe

So viel Salz benötigt das Schaf pro Tag bei üblichen Rationen:

  Natriumbedarf pro Tag Salzbedarf pro Tag*
Aue tragend 1,5 – 2 g 3 – 4 g
Aue laktierend 2 – 2,5 g 4 – 5 g
Mastlamm 1 g 2 g

* Rationen ohne Rüben, Rübenschnitzel und Melasse

Quelle: Schweizer Futtermitteldatenbank

Schafe erhalten meist Gras und seine Konserven als Futter. Diese sind salzarm (0,2 bis 0,3 g pro kg Trockensubstanz), deshalb sollten Sie ergänzend Salz füttern. Bitte beachten Sie, dass Auen pro Tag rund 4 g Salz zusätzlich benötigen.

Pferde

So viel Salz benötigt das Pferd pro Tag bei üblichen Rationen:

  Natriumbedarf pro Tag Salzbedarf pro Tag
Erhaltebedarf 12 g 25 g
Leichte Arbeit * 27 g 65 g
Mittlere Arbeit 43 g 105 g
Starke Arbeit 85 g 215 g
Stute tragend 14 g 30 g
Stute laktierend 16 g 35 g
Fohlen 6-11 g 12-25 g

*Leichte Arbeit: 1-2 Std. Reiten pro Tag

Quelle: Schweizer Futtermitteldatenbank

Pferde schwitzen und scheiden so Natrium aus. Je stärker ein Tier beansprucht wird, desto mehr Salz braucht es. Arbeitspferde sollten stets Lecksteine zur freien Verfügung haben. 

Andere Nutztiere

Auch Ziegen, Lamas und Alpakas sollten permanenten Zugang zu einem Leckstein haben. Bei trächtigen Muttertieren empfiehlt sich zusätzlich die Beigabe kleiner Salzmengen zum Futter.

Wildtiere

Rehe, Hirsche und andere Wildtiere haben ebenfalls einen natürlichen Salz- und Mineralstoffbedarf. Für sie eignen sich besonders mit Spurenelementen angereicherte Lecksteine. Diese können auf einem Baumstrunk befestigt werden. Der Regen verteilt das Salz und die Mineralstoffe ins Holz, sodass die Tiere einfach den Baumstrunk ablecken und die Stoffe aufnehmen können.